Aidan Knight „Small Reveal“

[amazon_image id=“B009SOHG8I“ link=“true“ target=“_blank“ size=“medium“ class=“alignleft“]Aidan Knight „Small Reveal“[/amazon_image] Gebremstes Temperament und opulente Arrangements: Ein bisschen weniger wäre mehr gewesen

Aidan Knight ist ein junger kanadischer Singer-Songwriter und  Aidan Knight sind (s)eine fünfköpfige Band, die bereits im Herbst 2012 ihre zweite CD, „Small Reveal“ fertigstellte, die erst jetzt in diesem Frühling ihren Weg in unsere Gefilde gefunden hat.

Knights musikalisches Temperament als Sänger darf man getrost als gebremst bezeichnen; überschäumende Lebensfreude ist seine Sache nicht, eher schon in opulente Arrangements verpackte Fragen wie »Am I singing for strangers?« (in „You Will See The Good In Everyone“) oder die Klage »Leave me alone in this world«, die erste Zeile des Songs „“The Master’s Call““. Warum so traurig, möchte man fragen oder auch: was jammert der Mann stellenweise eigentlich so herum? Immerhin geht es ihm um Themen wie den Status des Künstlers, das eigene kreative Ich und darum, ein Album  einzuspielen, in dem man darüber reflektiert, ein Album einzuspielen.

Musikalisch kommt das genauso ambitioniert herüber wie in den Texten, denn Streicherarrangements folgen auf Bläsersätze, eine verzerrte Gitarre wird abrupt abgewürgt und die junge Band, deren Namensgeber gerade Mitte Zwanzig ist, sprengt das gewohnte Schema eines Independent-Pop-Outfits deutlich. „Small Reveal“ gefällt immer dann, wenn Aidan Knight, der Sänger und Songwriter, mal ein bisschen weniger ambitioniert und bemüht künstlerisch daher kommt und einfach seine Geschichten mit sparsameren Arrangements erzählt oder dann, wenn seine Mitstreiter nicht in den ausgetüftelten Klanglandschaften beinahe verloren gehen.

Vermutlich ist Mr. Knight ein ernsthafter, junger Künstler, dessen Gedankenwelt keineswegs, wie in frühen Tagen des Pop, vornehmlich um Autos, Mädchen, Mode, Musik oder gar samstägliche Schlägereien kreist. Beim Hören des Albums fragt man sich, woher dieser Drang zur bedeutungsschwangeren Kunst stammt? Ein bisschen weniger wäre mehr gewesen, dabei hat die Platte aber durchaus ihre Songs und spannenden Momente.

Aidan Knight → Homepage

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(Cover: Revolver)