Ein bayerisch-japanischer Ukulele-Culture-Clash
Die beiden Musiker von Coconami haben ihr drittes Album „San“ betitelt. Wir sind noch da, oder wir sind immer noch da, könnte man als Bayer da etwas frotzelig heraushören. „San“ bedeutet aber auf japanisch schlicht und einfach ‚drei‘.
Als eine Art japanisch-bayerischer Ukulele-Culture-Clash begleitet uns die Band nun schon seit einigen Jahren; nun wurden wieder einige bekannte Ohrwürmer und ein paar Traditionals ukulelisiert bzw. coconamisiert.
„Ghost Riders In The Sky“ ist nun ziemlich stark abgespeckt, „Azzurro“ von Paolo Conte (bzw. von Adriano Celentano, der es bekannt gemacht hat. Anm. d. Red.) wird sogar gesprochen. Dieses Konzept funktioniert wieder erstaunlich gut, den manchmal etwas ausgelutschten Originalen wird so frischer Wind eingeblasen. Ein paar Eigenkompositionen fügen sich nahtlos ein.
Mein persönliches Highlight heißt „Dicke Bäckerfrau“ und wird vom Gastmusiker Ken Hatada vorgetragen. Das Lied handelt von der hiesigen (Un-) Freundlichkeit der Dienstleister: »Schau mich nie wieder so an, wenn ich Dir Dein Brot abkauf‘« heißt es in der ersten Zeile.
„Gut, dass es Euch noch gibt“ (Ferdl Schuster ist auch wieder dabei) möchte man am Ende des Albums sagen und „So weit sind Bayern und Japan dann doch nicht auseinander“.
(Cover: Trikont)