Alma, Freudenhaus, 12.9.2014, Lustenau (A)

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Begeisterung für den hohen Norden in eine eigene Komposition fließen und adaptieren Matthias Claudius‘ „Abendlied“ (in der Vertonung von Max Reger) genauso selbstverständlich wie den Jazzklassiker „Fly Me To The Moon“.

Der wilde Mix von geographischer Herkunft der Stücke und unterschiedlichen Stilen ist inzwischen üblich geworden. Das Quintett ist erfolgreich dabei, seine eigene Spielart zu entwickeln – zeigt aber auch, dass es erst am Anfang steht. Das Stilprinzip, tanzbare Stücke aus einem eher sperrigen Intro heraus zu entwickeln, wird ein wenig zu oft eingesetzt, redundante Instrumentalpassagen wirken nur gelegentlich suggestiv und immer wieder auch etwas langatmig, und solistischen Elementen dürften Alma auch mehr Platz einräumen.
Doch auch wenn Alma keineswegs so elegant swingen mögen wie Frank Sinatra und weniger mitreißend aufspielen als die Teufelsgeiger vom Balkan – ihre Bühnenpräsenz ist sympathisch und ihr Programm unterhaltsam. Ihre für eine Blaskapelle komponierte „Endholzner Feuerwehrtuschpolka“ bringen sie mit einer derartigen Verve, dass man keinen Blechbläser vermisst, und für die Umsetzung von Getratsche im Park lassen sie ihre Geigen lebendig zwitschern. Ein fast durchweg kurz gestrichener Bass vermittelt ebenso heimisches Volksmusikflair wie die Vokaleinlagen.

Noch leben Alma auch vom Charme der Jugend, der sich etwa in gelegentlich holprigen – aber gerade dadurch natürlich und authentisch wirkenden – Ansagen ausdrückt. Ein weiteres Album, das bald aufgenommen werden soll, wird die nächsten Schritte zeigen.

Offizielle Homepage von Alma

(Foto: TheNoise)