Während Weggefährten wie Sonny Sharrock längst tot sind, verbreitet der in diesen Tagen seinen 75. Geburtstag feiernden James Blood Ulmer seine Altersweisheit auf der aktuellen Revelation-Tour. Auch wenn er dabei nichts verkündet, was man nicht ohnehin von ihm kennt und erwartet, bietet der Gitarrist immer wieder eindrückliche Momente – gewohnt sperrige, artifizielle Läufe ebenso wie berührend einfache Melodien; Letzteres allerdings nur so gelegentlich, wie er auch den einfachen Blues aufblitzen lässt, den er dann aber rasch wieder destruiert, während Calvin Jones den Walking Bass weiterzupft.
Calvin Jones (Bass) und Aubrey Dayle (Schlagzeug), der in einigen Formationen Ulmers spielt, begleiten den Altmeister in seinem zweistündigen Programm dezent und subtil. Sie liefern den anheimelnden Untergrund, auf den Ulmer seine spröden Gebilde setzt. Ulmer gesteht seinen beiden Mitstreitern das obligatorische Solo-Stück zu, das beide in gefühlvollem Kontrast zu den Kompositionen von James Blood Ulmer setzen. Gemeinsam mit den kurzen melodiösen Ausflügen Ulmers gewinnt dadurch der Abend an Spannung.
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(Foto: TheNoise)