Max Lässer und das Überlandorchester „1:1“

Max_Laesser_cover_1zu1 Weltoffenes aus der Schweiz: Max Lässer holt die Welt zu sich und formt seine eigene alpine Weltmusik

Noch in den 90er-Jahren wurde es als unerhört empfunden, traditionelle Volksmusik mit modernen Elementen anzureichern. Heute ist das so selbstverständlich, dass man das reine Original – so es das denn überhaupt gibt – suchen muss. Doch auch wenn man es in
Volksmusikkreisen lange nicht wahrhaben wollte: Musik hat sich immer verändert und weiterentwickelt. Und einer, der schon lange daran arbeitet, ist Max Lässer. In den 80er-Jahren spielte er alte Schweizer Tänze ein, bevor er sich dem Folk und dem Austausch mit afrikanischen Musikern widmete.
Nun ist er schon seit rund 15 Jahren konsequent dabei, mit seinem Überlandorchester seine eigene Spielart universaler Volksmusik mit Schweizer Wurzeln zu entwickeln – mit Gitarre, Dobro und Mandoline, Schwyzerörgeli, Hackbrett und Kontrabass. Das Orchester ist zum Quartett geschrumpft – oder, um bei der Volksmusik zu bleiben, auf Stubete-Größe – die Musik ist nach wie vor grossartig. Das Album „1:1“ bringt lauter Live-Mitschnitte, allerdings nicht von bereits bekannten, sondern von neun durchweg neuen Stücken.
Da werden anrührend-heftiger Blues („Bibere Musik“), Folk („Luna“) und Volksmelodien aus dem 19. Jahrhundert verschmolzen. Die Musik des Quartetts kommt besonders bei jazzigen Ansätzen in Fahrt oder wenn die Musiker zu bluesen beginnen. Sie bringen jedoch keine „lüpfige“ Tanzbodenmusik, sondern spielen überwiegend mit einer gewissen akademischen Förmlichkeit auf.

Max Lässer spielt mit seinem Überlandorchester keine Volksmusik. Aber er schöpft aus ihr genauso wie aus der Musik von Cream oder den Rolling Stones, mit der er aufgewachsen ist.
Das Heimatliche in der Musik dient Max Lässer nicht dazu, sich gegen den Rest der Welt abzuschotten, um den Raum kleiner und überschaubarer zu machen. Für ihn ist Heimat vielmehr ein Punkt, von dem aus er die Welt betrachtet, auf sie zugeht und sie zu sich holt.

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Offizielle Homepage von Max Lässer

(Foto: Phonag)