Ahura, 21.08.2016, Walserherbst, Blons (A)

Eghbal-7762Er hat das verwegene Gesicht eines gealterten Haudegens und wirkt gleichzeitig wie die personifizierte Güte: Mohammad Eghbal ist das Zentrum von Ahura. Mit der Gruppe – sie tritt in wechselnden Besetzungen auf – hat er sich dem Werk von Dschelaluddin Rumi verschrieben, dessen Gedichte er gefühlvoll vertont.

Mohammed Eghbal braucht nur wenige Töne, um die nüchterne Umgebung der Mehrzweckhalle vergessen zu lassen. Wie improvisiert beginnt er mit einer sanften, auf der Ney gespielten Melodie aus wenigen, eher rauchigen Tönen, dazu rezitiert seine Frau Christa Eghbal das Rumi-Gedicht in Deutsch, bevor sie mit der Harfe einsteigt. Gelegentlich greift sie auch zur Rahmentrommel Daf, für die normalerweise der feinfühlige iranische Perkussionist Hossein Amini zuständig ist. Mohammad Eghbal wechselt zwischen Ney und Oud und singt mit warmer Stimme, sanft und fest. Friedvoll sind seine Interpretationen und andächtig. Und das, obwohl Ahura nicht nur getragene und erhabene Stücke bringen: Mohammad Eghbal setzt mit der Oud auch jazzige Akzente und flicht genauso selbstverständlich fröhliche Melodien ein. Dabei bleiben die drei Verkünder von Rumis bedingungsloser Liebe ein Trio im Dienste des Wohlklangs und bietet die musikalische Entsprechung zu Rumis Dichtkunst. Es ist Musik, die selbstvergessen macht – und lange nachhallt.

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