Mokoomba, 12.02.2017, Moods, Zürich (CH)

Mit den ersten Takten machen Mokoomba alles klar: Ein paar schmissige Töne auf der nylonbesaiteten Gitarre, ein melodiöses Bassfundament und eine durchdringend helle Stimme formieren sich zu einem flotten Song. Man versteht auch ohne die kesse Sohle, die Trustworth Samende, Abundance Mutori und Mathias Muzaza dazu aufs Parkett legen, dass nichts anderes als das reine Vergnügen auf dem Programm des Sextetts aus Simbabwe steht. Das kommt gut an. Vorsänger Muzaza verzichtet auf Erklärungen zu Herkunft, Musik und Besonderheiten der Band, der nicht weniger als Simbabwes musikalische Zukunft zu gehören scheint. Die Band bleibt beim nichts als Fröhlichkeit zelebrierenden Afropop.

In der Mitte des Konzerts kommt es zum wohlkalkulierten Bruch – mit „Nyaradzo“, einem Song im südafrikanischen Mbube-Stil, der vor allem durch Ladysmith Black Mambazo bekannt wurde. Selbst wenn das Sextett nicht über die geschmeidigen Stimme der Südafrikaner verfügt, verfehlt das Stück seine Wirkung nicht.
Und bevor Mokoomba wieder in ihren Afro-Pop-Mix verfallen, zeigen sie mit einer weiteren kleinen Einlage, mit wie wenig man exzellent unterhalten kann. Fünf Musiker sorgen für den Rhythmus, indem sie Schlagzeugstöcke gegeneinander schlagen, und Mathias Muzaza wechselt von seiner hohen, durchdringenden Stimme immer wieder in die tiefen Lagen, wo sie durch eine Art Kehlkopfgesang wie elektronisch verfremdet klingt. Ob er in seiner Muttersprache Tonga oder einer anderen Landessprache singt, ob er Wortbruchstücke aneinanderreiht oder beliebige Laute scattet, bleibt offen. Doch das kaum enden wollende Stück, in dem er erst seine Mitspieler und danach das Publikum dazu auffordert, ein paar Tanzfiguren zu zeigen, ist gleichermaßen von angenehmer Redundanz und abwechslungsreich.

Danach schüttelt Trustworth Samende, dessen Gitarre man gerne öfter solistisch hören würde, wieder seine meist aufgeweckten Melodien aus dem Ärmel, zu denen Abundance Mutori seine Finger behände über die Basssaiten wandern lässt. Die Rhythmus-Sektion – Miti Mugande an den Congas, Ndaba Coster an Kalebasse und Snare-Drum sowie der gemeinsam mit Trustworth Samende als Komponist zeichnnende Donald Moyo an der Cajón – hält den Takt; und alle zelebrieren wieder den eingängigen mehrstimmigen, einschmeichelnden Gesang, der die helle Stimme Muzazas anheimelnd kontrastiert. Das ist ein schöner, aber letztlich doch ein bisschen zu berechenbarer Sonntagsausklang.