Sigur Rós „Valtari“

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Post-Rock – magisch und verträumt.

Die isländische Band Sigur Rós war noch nie eine besonders rockige Band. Auf ihrem letzten Studio Album hatten sie noch Lautstärke mit schmeichelnden Pop-Ansätzen verbunden und eine ungewohnte Leichtigkeit und Verspieltheit an den Tag gelegt.

„Valtari“ zeigt sich da anders. Auf dem Cover sieht man verschwommen einen Fischkutter am Horizont magisch über dem Wasser schweben. Angenommen, das wäre die Realität und man würde erstaunt aber ruhig beobachten, wie sich das Schiff fortbewegt: Die Musik auf „Valtari“ wäre der Soundtrack dieser Beobachtung.

Verträumt, erstaunt und wieder sehr zurückgenommen, fast komplett ohne Schlagzeug, mit flachen und weiten Spannungsbögen ist das Album eher die Dokumentation einer Stimmung als eine Sammlung verschiedener Lieder.

Für die Ohren wird aber durchaus einiges geboten: Es knistert und knarzt, klopft und schabt, unbekannte Instrumente flimmern vor sich hin. All diese Geräusche umfließen die Klaviere, Gitarren, Xylophonen, Streicher und Chöre.

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Auch die Experimentierlust hat die Band beibehalten. Die zweite Seite der Schallplatte bietet keine gewöhnliche Auslaufrille, sondern die Nadel kreist dauerhaft auf ihrer letzten Bahn weiter. Auf der CD, die der Doppel-LP Version beiliegt ist im Hintergrund konsequenterweise immer wieder Schallplattenknistern zu hören.

Trotz allem: „Valtari“ ist wieder mal ein recht sperriges Werk geworden – so ruhig, dass man sich aktiv auf diese introvertierte Stimmung einlassen sollte, um zum Ende hin nicht ungeduldig zu werden.

→ <http://schallplattenmann.de/artikel.html?a=sigur+r%F3s&gt;
→ <http://www.sigur-ros.co.uk/&gt;

Paradise Lost „Tragic Idol“

Strecke 2014

Deutlich eher als 2012, aber dennoch etwas später als im letzten Jahr ging es wieder auf die Tour von Bamberg nach Erlangen. Diesmal wollte ich nicht nur am Kanal entlang fahren, sondern nach Möglichkeit höher an der Bahnstrecke bleiben. Trotzdem ging es natürlich immer bergan 🙂

Höhenprofil der Tour 2014

Bis Strullendorf ist der Kanal aber immer noch die beste Wahl und die wirklich gute Entscheidung war, auf der Ostseite zu starten. Südlich der Schleuse Bamberg (Galgenfuhr) sollte man nicht auf dem Weg auf der Kanalböschung fahren, sondern um das Sportgelände des BSC 1920 herum auf dem geteerten Weg am Fuß des Kanaldamms.

In Strullendorf muss man den Kanal sowieso verlassen, da ist der Weg Richtung Bahnstrecke auch nicht weit. Direkt vor dem Bahnübergang geht es dann rechts nach Hirschaid. Durch den Ort und weiter ging es dann auf der St2244 (das mag suboptimal sein, das nächste Mal wechsele ich am Ortende wieder auf den Fahrweg haben dem Kanal!) bis nach Altendorf. Hier war die erste Pause. Weiter auf der St2244, das bringt natürlich Geschwindigkeit und wenn dann im Kopfhörer noch Maceo-Parker-Grooves laufen, arbeiten die Beine (fast) von alleine.

In Forchheim habe ich mich ein wenig verfahren, um wieder an den Kanal zu kommen, ab Baiersdorf habe ich dann die sogenannte „Talroute“ nach Erlangen gewählt. Südlich von Möhrendorf (zweite Pause) begegneten mir dann auch immer mehr Radpendler auf dem Heimweg. Die letzten 8km waren dann erstaunlich einfach und abzüglich der Pausen ergibt sich ein Ergebnis von

46km / 2:07h = 21,76km/h

Google Maps

PS: Fünf Tage später mit geringfügig anderer Strecke (weniger St2244):

44,5km / 2:09h = 20,6km/h

Google Maps

Grand Magus „The Hunt“

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Heavy Metal – melodisch und rockig.

Noch eine Band, die sich im Verlauf ihrer 15-jährigen Geschichte immer weiterentwickelt hat. Das schwedische Trio begann als düstere Doom- und Stoner-Band und macht heute lupenreinen Heavy Metal, der grundehrlich und trotz des martialischen Covers sehr sympathisch rüberkommt.

Das liegt bei „The Hunt“ an der gelungenen Mischung aus gelungenem Songwriting und mitreißendem Groove, der häufig mit sehr guten Gitarrensoli garniert wird. Dabei sind gerade die ersten drei Lieder besonders empfehlenswert, da sich hier die Band so eingängig und mitreißend wie selten zeigt. Wenn das abschließende „Draksådd“ mit seiner wehmütigen Akustikgitarre endet, hat man ein sehr angenehm ‚offen‘ klingendes Album gehört, dass einen auf das beste unterhalten hat.

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Die Doppel-LP Version kommt als schneeweißes Vinyl daher und listet auf der vierten Seite die Demoversionen dreier Lieder.

http://www.grandmagus.com/

Jewdyssee “5773”

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Klezmer im Dub- und Dance-Gewand

Diese Scheibe hätte man mir getrost als Produktion aus Israel verkaufen können, und um so überraschter war ich über die tatsächliche Herkunft: Berlin. Was 2008 aus Liebe zur Musik und dem Interesse an der eigenen Geschichte begann, hat mit “5773” nun einen weiteren Höhepunkt hervor gebracht.

Zuvor haben sich Jewdyssee reichlich bei Tanzveranstaltungen und Disco-Events eingespielt. Kein Wunder also, dass ihr Debut “5773” so ausgereift und druckvoll daher kommt. Und, das ist besonders wichtig, trotz allem Geschichtsbewusstsein und aller Querverweise vom Cover bis hin zur Liedauswahl: Jewdyssee wirken in keinster weise kopflastig. Im Gegenteil: Ihre Übertragung alter jiddischer Lieder kommt im 21. Jahrhundert rüber, als seien sie frisch entstanden.

Bei all meiner Skepsis so mancher Klezmer-Welle gegenüber: Jewdyssee haben mich voll erwischt.

http://www.jewdyssee.com

Anders Osborne „Black Eye Galaxy“

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Southern Rock, oder wie ein Schwede Americana entstaubt.

Er ist ein Blender, oder zumindest sein Cover hat mich verblendet. Denn, mein erster Gedanke beim Blick auf „Black Eye Galaxy“ war ‚Bonnie Prince Billy‘, weshalb ich das Album eine ganze Weile in der Ecken liegen ließ. Nicht weil mir benannter Künstler auf die Nüsse geht, sondern weil ich in einer bestimmten Stimmung sein muss, um mich auf derartige Musik einzulassen.

Aber weit gefehlt. Als ich nämlich dann endlich in entsprechender Stimmung war, legte ich diese Scheibe von Anders Osborne ein, drückte die Starttaste, um gleich wieder zu stoppen und tief Luft zu holen. Der Nordmann holt gleich den Hammer raus! Nix mit zerbrechlich, fragil bis zart oder Folki-Like. Hammer! Eher Uriah Heep oder Led Zeppelin entlehnt. Was für ein Sound. Das war „Send Me A Friend“, der Opener.

Gleich darauf wechselt er in „Mind Of A Junkie“ zum Duane-Allmann-Sound, wildert mit „Lean On Me/Believe In You“ bei Steve Miller oder verlinkt durch den Titelsong „Black Eyed Galaxy“ zu den Greatful Dead. Und der Ritt durch die verinnerlichte jüngere, klingende Erinnerung Amerikas streift noch so manchen Namen in der Hirnrinde. All das ohne jegliche Anstrengung mit mächtig viel Spaß am Wandel.

Anders Osborne, geboren 1966 in Uddewalla/Schweden, jetzt in New Orleans lebend, mit seinem neuen Album „Black Eyed Galaxy“. Erschienen ist das Ganze bei Alligator im Vertrieb von in-akustik.

Aber wieder die Frage: Warum muss dafür ein Schwede nach Amerika umsiedeln, und den Amis zeigen was alles auf der Strecke geblieben ist?

http://schallplattenmann.de/artikel.html?a=Anders+Osborne
http://www.andersosborne.com/
http://en.wikipedia.org/wiki/Anders_Osborne

Tab Benoit „Legacy: The Best Of Tab Benoit“

Darf Siri so mit mir reden?

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