Schlagwort: Pop

Heidi Happy, 16.11.2012, Tak, Schaan (FL)

Heidi Happy (Foto: TheNoise)

Heidi Happy - Foto: TheNoiseSie wirkt wie das brave Mädchen, das sich die pensionierte Sekretärin von nebenan ihrem Enkel zur Frau wünscht. Den Ärger hinausschreien wie ihre rebellische Kollegin Evelinn Trouble? Das ist Heidi Happy wahrscheinlich noch nie in den Sinn gekommen. Selbst übermütige Luftsprünge kann man sich bei ihr kaum vorstellen. Heidi Happy ist eher der Typ, der still vor Freude strahlt – viel mehr als gelegentliches Wippen im Takt erlaubt sie sich nicht. Aber auch das kann mitreißend sein …

Various „Spirit of Talk Talk“

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Respektvolle Neudeutungen.

Talk Talk gelten heute als eine »der innovativsten und einflussreichsten Bands der Synthie-Pop-Ära« und als »Vorreiter des Postrock«, so die Wikipedia. Dabei werden von der Kritik ironischerweise immer jene Alben besonders hervorgehoben, die nach ihrer kommerziell äußerst erfolgreichen Pop-Phase entstanden, also „Spirit of Eden“ (1988) und „Laughing Stock“ (1991). Aber die Geschichte der Band hatte zwei Seiten, von der man nicht eine als ‚reinen Kommerz‘ abtun sollte …

Donald Fagen „Sunken Condos“

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The Nightfly is back (again).

Niemand würde von Donald Fagen ein sich dem Zeitgeist angepasstes Album erwarten, weder als Sänger und Keyboarder von Steely Dan, noch als Solist. Seine bisherigen Solo-Alben „The Nightfly“ (1982), „Kamakiriad“ (1993) und „Morph The Cat“ (2006) waren zeitlose Produktionen, die sich stilistisch in etwa am supercoolen Blues-Funk-Jazz-Pop-Rock-Mix Steely Dans orientierten und sich einen Teufel um die gerade aktuellen Tendenzen in der Pop- und Rockmusik scherten.

Tori Amos „Gold Dust“

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Rock, Pop, Singer/Songwriter mit Orchester – Alte Tori-Nummern, neu orchestriert

Die US-amerikanische Singer/Songwriterin hat ihre besten Zeiten vermutlich hinter sich. Dies schreibe ich mit der nötigen Vorsicht, denn Tori Amos gelangen in ihrer Karriere schon viele Metamorphosen: Von der ‚angry young woman‘ des Debütalbums „Little Earthquakes“ (1992) zur experimentierfreudigen Nonkonformistin bei „Boys For Pele“ (1996), von der poppigen Trendsetterin auf „From The Choirgirl Hotel“ (1998) und „To Venus and Back“ (1999) zur eloquenten Geschichtenerzählerin von „Scarlet’s Walk“ (2002) und „The Beekeeper“ (2005). Und seit einigen Jahren im Habitus einer gereiften Interpretin mit Orchesterbegleitung, zuerst beim insgesamt kitschigen Weihnachts-/Winteralbum „Midwinter Graces“ (2009), dann überraschend stark als Vermittlerin zwischen impressionistischer Musik und anspruchsvoller Popmusik auf „Night Of Hunters“ (2011), nun also bei „Gold Dust“ als Interpretin ihrer selbst.

Das Album bietet einen Querschnitt aus Tori Amos’ Songwriting der letzten 20 Jahre, teilweise in frappierend neuen Arrangements, teilweise in leichten Enhancements der ursprünglichen Instrumentierung. Die Ergebnisse fallen entsprechend heterogen aus: Einigen Nummern hat das Update gut getan, tendenziell den neueren („Flavor“, „Girl Disappearing“); bei den älteren Nummern (etwa „Winter“ oder „Marianne“) kann ich die etwas schlechter gesungene Kopie nicht ganz nachvollziehen. Aber unterm Strich ist „Gold Dust“ eben ein Sampler, wenn auch der originelleren Art.

Man verstehe meine Kritik nicht falsch: „Gold Dust“ ist gewiss nicht das schlechteste Album, das Tori Amos veröffentlicht hat. Aber es bietet leider auch nichts Neues. Das niederländische Metropole Orchestra, das die Orchesterparts übernommen hat, ist das eigentliche Highlight des Albums. Und das ist mir etwas zu wenig für eine der talentiertesten Künstlerinnen der letzten 25 Jahre.

http://www.toriamos.de
http://en.metropoleorkest.nl
Tori Amos „Night Of Hunters“ — Du kannst nicht immer 17 sein…