[amazon_image id=“B008XRQSQ2″ link=“true“ target=“_blank“ size=“medium“ class=“alignleft“]Jonathan Goldstein: Cyclorama[/amazon_image]
Gelungener Crossover-Mix aus zeitgenössischer Klassik, Minimal Music, Filmmusik, Jazz und Folk.
Jonathan Goldstein ist einer der wichtigsten Figuren der britischen Werbe- und Filmmusik-Szene. Sein Name ist dem breiten Publikum bisher unbekannt, auch wenn seine Musik – zumindest in der englischsprachigen Welt – bereits von vielen Millionen Fernsehzuschauern in der Werbung gehört wurde.
Sein Name könnte bald schon etwas bekannter werden, denn nun ist beim Budget-Label Brilliant Classics mit “Cyclorama” sein Solo-Debüt als Komponist, Musiker und Dirigent erschienen. Unüberhörbar profitiert der Debütant von seinen Erfahrungen als professioneller Komponist und von seinen Kontakten zu hochkarätigen Musikern. Eingespielt wurde “Cyclorama” von so arrivierten Künstlern wie dem Balanescu Quartet (bekannt von diversen Peter Greenaway-Soundtracks und Michael-Nyman-Einspielungen), der Sopranistin Grace Davidson, dem Klassik- und Jazz-Pianisten James Pearson und einer Reihe erstklassiger britischer Studiomusiker.
Stilistisch beschreibt Goldstein das Album als »mixture of contemporary classical idioms«, was fast schon zu Missverständnisse führen könnte: Gerade in den letzten Jahren sind im Grenzbereich zwischen zeitgenössischer Musik und populärer Musik eine ganze Reihe wenig ruhmreicher Produktionen erschienen, die offenbar auf den (vermeintlichen) Massengeschmack getrimmt waren. Goldsteins Musik ist glücklicherweise anders: Sie hat kompositorische Substanz und ist ohne Anbiederung an derzeitige Moden zeitlos arrangiert. „Cyclorama“ ist ein in sich stimmiges Panoptikum aus den unterschiedlichsten zeitgenössischen Stilrichtungen zwischen (tonaler) zeitgenössischer Klassik, Minimal Music, moderner Filmmusik, Jazz und leisen Anklängen englischer Folk Music geworden. Es gibt zahlreiche regelrecht bezaubernde Momente ebenso wie kantige, düstere, gebrochene.
Fazit: „Cyclorama“ ist das mit Abstand überzeugendste Album eklektizistischer zeitgenössischer Musik (das böse Wort dafür lautet ‚Crossover‘) geworden, das ich seit langer Zeit gehört habe. Das Projekt ist bis ins letzte Detail (Besetzung, Booklet, Cover, Klang, Website) durchdacht; Jonathan Goldstein ist ein Name, den man sich unbedingt merken sollte. Das Album kann man übrigens in voller Länge auf seiner Homepage anhören.
→ Homepage von Jonathan Goldstein
→ Homepage des Balanescu Quartet
→ Homepage von Grace Davidson
→ Homepage von James Pearson