Es gibt nur eine Band: Led Zeppelin. Und auch wenn man es weniger überspitzt formuliert (was ich ehrlich gesagt tue), so kommt man nicht umhin der möglicherweise einflussreichsten Rockband aller Zeiten seinen Respekt zu zollen.
Led Zeppelin sind Rock-Geschichte, ihre Alben für Generationen von Musikfans wahre Kultobjekte, ihre Live-Auftritte sind immer noch legendär. Seit dem Tod des Drummers John Bonham hofften die Fans auf eine Reunion, hofften darauf, die Band zumindest einmal noch live erleben zu dürfen. Dieser Herzenswunsch ging am 10. Dezember 2007 endlich in Erfüllung, als man im Rahmen einer Charity-Show zu Ehren des verstorbenen Atlantic-Gründers Ahmet Ertegün noch einmal zusammen (mit Johns Sohn Jason am Schlagzeug) auftrat. Dieser Feiertag, dieser Celebration Day, wurde seinerzeit audiovisuell mitgeschnitten und liegt nun (endlich nach unzähligen Bootlegs minderer Qualität) auf CD, DVD und Bluray in verschiedenen Ausgaben vor.
Und was man da zu hören bekommt ist – auch abgesehen vom reinen Kultfaktor des Auftritts, für den es 20 Millionen Ticketanfragen gab (!) – allererste Sahne: Plant (Jahrgang 1948), Page (Jhg. 1944), Jones (Jhg. 1946) und Jason Bonham (Jhg. 1966) hatten 2007 allesamt ein gesetztes Rockmusiker-Alter erreicht, doch von einer etwas lahmen, heimeligen Altherren-Veranstaltung war der furiose Auftritt des „Celebration Day“ so weit entfernt wie ein Roland-Kaiser-Konzert von einem AC/DC-Gig. Als ob sie nichts anderes getan hätten, als all die Jahre für diesen Auftritt zu proben (und de facto wurde vor dem Gig sehr intensiv geprobt), legen Led Zeppelin noch einmal einen perfekten, einen ultimativen Auftritt hin, der noch einmal die ganze Energie der Band vor Augen führt (und zu Gehör bringt).
27 Jahre nach ihrer Auflösung ist es Led Zeppelin gelungen, mit „Celebration Day“ tatsächlich das ultimative, valide Live-Dokument ihrer Diskografie zuzufügen, das ihr so schmerzlich fehlte (und das „The Song Remains The Same“ niemals sein konnte). Das Kapitel Led Zeppelin kann nun endgültig ad acta gelegt werden. Es bleiben mindestens sechs essentielle Studioalben (von „I“ bis „Physical Graffiti“) und nun mit „Celebration Day“ eine spektakuläre Live-Veröffentlichung in bester Bild- und Ton-Qualität.
Der Band, die hier nach 27 Jahren zum ersten (und einzigen) Mal wieder gemeinsam auf der Bühne stand, gebührt nicht nur allerhöchster Respekt für ihre Lebensleistung, sondern auch große Bewunderung für ein magisches Konzert, das sie in solch einer Qualität und Intensität auch zu ihren besten Zeiten nicht einfach mal eben so aus dem Ärmel geschüttelt hätten.