Rover „Rover“

Rover Gute Melodien, großer Pop

Franzosen können keine Autos bauen und keine gute Popmusik machen. Zumindest das zweite Vorurteil muss jetzt endgültig revidiert werden, denn was der Newcomer aus Frankreich Timothée Rénier unter dem Künstlernamen „Rover“ (einer britischen Automarke, sic!) auf seinem gleichnamigen Debütalbum abgeliefert hat, kann man durchaus als großen Wurf bezeichnen.

Auf 17 Tracks (inklusive Bonus-Nummern) breitet der zwischenzeitlich im Libanon beheimatete Rénier einen Melodie-Kosmos vor uns aus, der seinesgleichen sucht. Die mit Orgel und Drum Machine oder Syntheziser und Gitarre arrangierten Melodien spannen den Bogen zwischen Disco und Glamrock eines David Bowie in einer seiner kreativsten Phasen und dem Pop der mittleren bis späten Talk Talk. Jeder Song sitzt perfekt, nicht wenige eignen sich zum Hit. Und auch textlich weiß Rover seine Treffer zu setzen. Da singt er beispielsweise in der bitteren Abrechnung „Queen of the Fools“ über eine Verflossene: »Funny how it sounds much better without you, see the noise is gone, I’m playing without you.« Wir können dieser Dame also echt dankbar sein, haben wir ihr doch so einen Song zu verdanken.

Wer schräge Töne sucht, wird hier schwer etwas finden, aber alle, die große, leicht düstere Melodien lieben und sich dem Pop nicht verschließen, bekommen hier eines der großen Alben dieses Jahres.

Tipp: Auf seiner Soundcloud-Seite kann man sich das gesamte Album in voller Länge anhören.

Rover „Rover“ Albumstream bei Soundcloud

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Label-Homepage Wagram

(Cover: add-on-music.de)