Schon beim Aufstieg habe ich mich gefragt, warum denn zwei Wiener auf eine Alm hochlaufen und dort musizieren sollen, wenn der Spaziergang auf die Vorarlberger Alm als bewahrenswertes historisches Kleinod aufmerksam machen soll. Der Regen macht die Wege durch Gras und Heidelbeerflecken schlüpfrig, er durchnässt die Kleider, aber er verwässert nicht die Lieder von Helmut Bohatsch und Paul Skrepek. Obgleich nur am Rande dem Wienerlied zuzuordnen, sind diese die Wurzeln der ironischen und hintergründig-verschmitzten Lieder, die Helmut Bohatsch mit komödiantischem Talent interpretiert. Das Duo braucht nicht viel – Kontragitarre und Stimme sind die Basis, zu denen sich in den Intermezzi mal Mundharmonika, mal Melodica gesellt, oder auch nur ein Plastikbecher, mit dem Bohatsch eine Trompete mit Schalldämpfer simuliert.
Auch wenn die Vorstellung, die beiden Wiener auf der Alm musizieren zu lassen, wirkt, als ob sie einem Kottan-Krimi entstammt: Bohatsch & Skrepek zeigen schon mit wenigen Takten, dass auch Widerborstiges auf die Alm passt und der heutige Senn den Blues nicht mit Zäuerlis bekämpft. Und so wird rasch klar, so ganz ohne Arbeit und mit einem Schnaps zur zünftigen Jause könnte man den beiden einen ganzen sonnigen Nachmittag lang zuhören.
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