Der 1974 geborene Gitarrist und Sänger Kristoffer Aström ist in seiner schwedischen Heimat seit langem kein Unbekannter mehr. Bereits neben seinen Anfängen als wilder Rocker – mit Fireside in den frühen Neunziger-Jahren – arbeitet er fast gleichzeitig als Solokünstler. Doch anders als mit seiner Band ist er solo eher im Country- oder Folk-Rock-Genre unterwegs. Das bereits vor einiger Zeit mit Mitgliedern des Göteborger Symphonie-Orchesters live eingespielte Album dokumentiert diese Facette seines Schaffens eindrucksvoll. Geigen oder ganze Orchester werden von Rockmusikern gerne eingesetzt, wenn es etwas ‚feierlicher‘ zugehen soll. Allerdings kann auch ein versiertes symphonisches Klanggebilde aus einem schlechten Song keinen guten machen – umgekehrt schon eher. Doch Aströms zumeist persönlich geprägte Songs über die „Queen of Sorrows“ oder „All Lovers Hell“ vertragen die Arrangements gut. Der Schwede hat nicht die beste Stimme aller Zeiten, und seine Künste auf der akustischen Gitarre sind mit dem Prädikat „ganz ordentlich“ hinreichend beschrieben. In den „Göteborg String Sessions“ geht es daher nicht um Virtuosität. Aber die Songs verströmen durchweg eine sanfte, introvertierte, warme und eher melancholische Stimmung. Sie entfalten einen sehr eigenen, berührenden Reiz. Dabei bleibt sowohl für den Solisten als auch für das Orchester genügend Raum zur Entfaltung. Aström ist in seinen Kompositionen durchaus dem amerikanischen Country- oder Folkrock verpflichtet. Das heißt jedoch nicht, dass er keinen eigenen Ausdruck und Stil sucht. Dieser findet sich am Ende weniger in den Themen der Songs, die um Alkohol, Einsamkeit mit und ohne Frauen oder gebrochene Herzen junger Männer kreisen, sondern in der Art seines Vortrags. Und auch wenn dieser nicht unverwechselbar sein mag, liefert Kristoffer Aström mit seinen „String Sessions“ ein ordentliches Album ab, das im kalten Herbst und Winter sehr angenehm und berührend wärmt.