Die Ankündigung, mit diesem Auftritt bei „Schubert, Sibelius und Bob Marley zu Gast“ zu sein, habe nur eine Funktion gehabt, eröffnete Otto Lechner das Konzert: «Sie hierher zu locken». Den Saal zu füllen ist wohl auch deswegen gelungen, weil sich der Wiener Akkordeonist bei vergangenen Auftritten beim Alpentöne-Festival eine Fangemeinde erspielt hat.
Ein Duett mit Maria Kalaniemi ist naheliegend, kennen sich die beiden doch bereits durch die Zusammenarbeit beim Quintett Accordion Tribe. Doch weniger ist in diesem Fall nicht mehr, die Reduktion auf die Duo-Formation zündet nicht. Mit seinem raumgreifenden Spiel lässt Otto Lechner seiner finnischen Kollegin kaum Platz. Kalaniemis Begleitung und ihre zarten Einwürfe gehen neben dem virtuos aufspielende Lechner unter. Selbst bei Stücken, die Kalaniemi ins gemeinsame Programm genommen hat, kommt ihr feinsinniges Spiel meist unter die Räder. Anstatt den Reiz auszuloten, der im Kontrast der unterschiedlichen Temperamente liegt, bewegen sich die beiden nebeneinander fort, ohne wirklich aufeinander einzugehen. Das ist zwar auch vergnüglich zu hören – aber keineswegs das, was man sich von der Zusammenarbeit solcher Kaliber verspricht.
→ Bisherige Rezensionen zu Otto Lechner und Maria Kalaniemi auf schallplattenmann.de
→ Offizielle Homepage von Otto Lechner
→ Offizielle Homepage von Maria Kalaniemi
→ Offizielle Homepage des Festivals Alpentöne
(Foto: TheNoise)