Maria Taylor „Something About Knowing“

[amazon_image id=“B00F5O1WYO“ link=“true“ target=“_blank“ size=“medium“ class=“alignleft“]]Maria Taylor „Something About Knowing“[/amazon_image] Netter, harmloser Singer-Songwriter-Pop.*

Maria Taylor ist in der amerikanischen Musikszene keine Unbekannte. Seit mindestens anderthalb Jahrzehnten ist die umtriebige Dame solo oder mit Kollegen wie Bright Eyes aktiv. Nun liegt ihr neues Album „Something About Knowing“ vor. Und um es gleich rundheraus zu sagen: Es ist eine Ansammlung musikalischer Nettig- und Nichtigkeiten geworden.

Dagegen ist natürlich erst einmal nichts Grundsätzliches einzuwenden, auch wenn das Plattencover mit zwei quietschbunten Liegestühlen, einem ebensolchen Sonnenschirm, sauberem und vor allem leeren Strand und einem unverstellten Blick aufs azurblaue Meer vielleicht dem Betrachter ein wenig zu „makellos“ erscheint. Wo ist die rostige, leere Coladose, an der sich der Badegast schneiden könnte? Es gibt sie nicht im neuen Werk von Maria Taylor. Die zehn Songs plätschern angenehm und eingängig dahin, gesungen wird die harmlos-nette „Folk Song Melody“, bei „Up all Night“ geht’s weniger um Party, als um die Sorge der Mama für ihr Neugeborenes. Hört sich an wie die typische Produktion aus Nashville mit den typischen „rockigen“ Gitarren und dem bekannten Timbre der amerikanischen Sängerinnen. Werden die in einer Fabrik am Band produziert? Wer bei „Tunnel Vision“ Beklemmendes erwartet, bekommt eine Art recycelter Fleetwood Mac. Wer’s braucht…

Maria Taylor erklärt diese allumfassende, fast schon „gnadenlose“ Nettigkeit, ihres neuen Albums, das unverhohlen auf den Mainstream-Markt zielt, mit ihrer neuen Rolle als Mutti. So fühlt sie sich angeblich gerade eben zur Zeit als Musikerin und Mutter. Komisch nur, dass diese in Musik gegossenen Gefühle so haargenau dem entsprechen, was das hungrige Pop-Format-Radio als akustisches Futter braucht. So braucht niemand Angst zu haben, dass der Genuss des überteuerten „Frappuccinos“ eines an jeder Ecke lauernden Kaffeeausschanks durch Misstöne gestört wird, denn so wie das Heißgetränk überall gleich schmeckt, so klingt auch Maria Taylors Musik wie etwas, das wir schon zigmal gehört haben. Die Frage ist nur, ob wir es immer wieder aufs Neue hören wollen? Das muss dann jeder Hörer selbst entscheiden. Mir ist es auf CD-Dauer zu harmlos und langweilig.

Promo-Video zur “Something About Knowing“ auf Youtube