Harmonische Vielfalt
Die Musik von Okonkolo ist ein lebhaftes Zeugnis für den seit Jahrhunderten bestehenden globalen Austausch. Die Santería-Religion – und damit auch ihre musikalische Ausprägung – kam mit den afrikanischen Sklaven nach Kuba. Sie verbreitete sich in der Karibik und wanderte weiter in die USA. Okonkolo-Bandleader Abraham „Aby“ Rodriguez, selbst Santería-Priester, veredelt die Musik der Naturreligion, indem er das zentrale Instrumentarium, Perkussion und Gesang, um Bläser, Gitarre, Bass oder auch Streicher erweitert und mit anderen musikalischen Einflüssen anreichert. Da wird zum Beispiel der Gesang mit Bläsersequenzen unterlegt, die aus David Byrnes „The Knee Plays“ stammen könnten. Dann wiederum wandelt sich eine getragene Melodie zum quirligen Highlife-Stück.
Die Wechsel im Lead-Gesang tragen zur Lebendigkeit bei: Die energiegeladenen Stimmen von Amma McKen, die sich der Bewahrung der Traditionen der nigerianischen Yoruba verschrieben hat, und der interdisziplinären Künstlerin und Sängerin Jadele McPherson kontrastieren die urtümlicher wirkende Stimme von Abraham Rodriguez.
Es ist eine harmonische Vielfalt, in der die überlieferten Rhythmen modern zelebriert werden und sich die zeitgenössischen Elemente in einem traditionellen Gewand zu einem neuen, mal erhaben wirkenden, dann wieder vibrierend-lebendigen Klang vereinen.
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(Foto: Der Promotor)