Autor: Olaf Mittelstädt

Jewdyssee “5773”

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Klezmer im Dub- und Dance-Gewand

Diese Scheibe hätte man mir getrost als Produktion aus Israel verkaufen können, und um so überraschter war ich über die tatsächliche Herkunft: Berlin. Was 2008 aus Liebe zur Musik und dem Interesse an der eigenen Geschichte begann, hat mit “5773” nun einen weiteren Höhepunkt hervor gebracht.

Zuvor haben sich Jewdyssee reichlich bei Tanzveranstaltungen und Disco-Events eingespielt. Kein Wunder also, dass ihr Debut “5773” so ausgereift und druckvoll daher kommt. Und, das ist besonders wichtig, trotz allem Geschichtsbewusstsein und aller Querverweise vom Cover bis hin zur Liedauswahl: Jewdyssee wirken in keinster weise kopflastig. Im Gegenteil: Ihre Übertragung alter jiddischer Lieder kommt im 21. Jahrhundert rüber, als seien sie frisch entstanden.

Bei all meiner Skepsis so mancher Klezmer-Welle gegenüber: Jewdyssee haben mich voll erwischt.

http://www.jewdyssee.com

Anders Osborne „Black Eye Galaxy“

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Southern Rock, oder wie ein Schwede Americana entstaubt.

Er ist ein Blender, oder zumindest sein Cover hat mich verblendet. Denn, mein erster Gedanke beim Blick auf „Black Eye Galaxy“ war ‚Bonnie Prince Billy‘, weshalb ich das Album eine ganze Weile in der Ecken liegen ließ. Nicht weil mir benannter Künstler auf die Nüsse geht, sondern weil ich in einer bestimmten Stimmung sein muss, um mich auf derartige Musik einzulassen.

Aber weit gefehlt. Als ich nämlich dann endlich in entsprechender Stimmung war, legte ich diese Scheibe von Anders Osborne ein, drückte die Starttaste, um gleich wieder zu stoppen und tief Luft zu holen. Der Nordmann holt gleich den Hammer raus! Nix mit zerbrechlich, fragil bis zart oder Folki-Like. Hammer! Eher Uriah Heep oder Led Zeppelin entlehnt. Was für ein Sound. Das war „Send Me A Friend“, der Opener.

Gleich darauf wechselt er in „Mind Of A Junkie“ zum Duane-Allmann-Sound, wildert mit „Lean On Me/Believe In You“ bei Steve Miller oder verlinkt durch den Titelsong „Black Eyed Galaxy“ zu den Greatful Dead. Und der Ritt durch die verinnerlichte jüngere, klingende Erinnerung Amerikas streift noch so manchen Namen in der Hirnrinde. All das ohne jegliche Anstrengung mit mächtig viel Spaß am Wandel.

Anders Osborne, geboren 1966 in Uddewalla/Schweden, jetzt in New Orleans lebend, mit seinem neuen Album „Black Eyed Galaxy“. Erschienen ist das Ganze bei Alligator im Vertrieb von in-akustik.

Aber wieder die Frage: Warum muss dafür ein Schwede nach Amerika umsiedeln, und den Amis zeigen was alles auf der Strecke geblieben ist?

http://schallplattenmann.de/artikel.html?a=Anders+Osborne
http://www.andersosborne.com/
http://en.wikipedia.org/wiki/Anders_Osborne

Tab Benoit „Legacy: The Best Of Tab Benoit“

Darf Siri so mit mir reden?

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